Der Richter und der Fanatiker

Im Dialog gegen Terror

Richter Hamoud al Hitar ist ein mutiger Mann. Als der jemenitische Staatspräsident im August 2002 die Religionsgelehrten des Landes dazu auffordert, mit radikalen, inhaftierten Muslimen über den Islam zu diskutieren, ist er der Einzige, der zustimmt.

Alle anderen haben Angst als Verräter zu gelten, fürchten um ihr Leben. Doch der Richter erkennt, welche Chance in der alten Tradition des Dialogs liegt. Er ist davon überzeugt, die Fanatiker mit ihren eigenen Argumenten schlagen zu können. „Sie verstehen den Islam nicht richtig. Ich bin der Meinung, dass sich fast alle terroristischen Aktionen auf ideologische Gründe zurückführen lassen. Ideologische Probleme kann man mit Gewalt nicht lösen. Gewalt macht solche Überzeugungen nur stärker und deren Anhänger härter.“

Ex AlQaida Mann Rashad

Der ehemalige Al Qaida-Kämpfer Rashad hat das Angebot von Richter Hamoud al Hitar angenommen. Seine Bedingung war, dass man ihn und seine Argumente ernst nahm. Zwei Jahre lang hat er über seine Sicht des Islam diskutiert. Inzwischen hat er der Gewalt abgeschworen und wurde freigelassen, ist aber noch unter polizeilicher Beobachtung.

Der Film begleitet den Richter und den Fanatiker und zeigt, dass eine Diskussion über den Islam und über Gewaltbereitschaft sowohl schwierig wie möglich ist.

Parallel liefert der Film Hintergründe über das Land, seine Tradition und Religion.Stammesmännerbeim nachmittäglichen Qatkauen